Wie die Ungarn mit dem schwachen Forint Geld verdienten
Bei Kleinanlegern sind es Beträge von hundert Milliarden Forint wegen des schwachen Forint verschoben. Viele suchten einen vorübergehend günstigeren Euro für Geldwechsler. Das Volumen der Fremdwährungseinlagen war auf einem Allzeithoch, aber nach der Abschwächung des Forints zogen sich viele Fremdwährungsanlagefonds zurück, um viel von der Wechselkursänderung während der Aufwertungsphase zu profitieren.
Napi.hu berichteten, dass der Forint-Wechselkurs in diesem Jahr stark schwankte. Im Frühjahr stürzte er auf ein historisches Tief von 369.54 Forint je Euro am 1. April ab. Von Juni bis August lag der Euro/Forint-Wechselkurs bei etwa 345-355 HUF, und im September lag der Durchschnittspreis wieder über 360 HUF und manchmal sogar 365 HUF erreichen. Leider sagen Experten, dass es weiter auf bis zu 370 steigen könnte.
Im Frühjahr, während der Abschwächung des Forint, verkauften viele Menschen ihren teureren Euro und sammelten so Forint-Bargeld.
Nach Angaben der Ungarischen Nationalbank (MNB) waren die Devisenbarreserven der Haushalte seit der Krise im Jahr 2008 nicht mehr so hoch. Ende März hielten die Familien 356 Milliarden Forint Bargeld zu Hause. der Ende Juni auf 367.3 Milliarden Forint anstieg, während der Forint stärker wurde. Aufgrund der Stärkung des Forint im zweiten Quartal kaufte die Bevölkerung Devisen im Wert von 14.4 Mrd. HUF, das ist der höchste Wert seit dem zweiten Quartal 2016. Vor vier Jahren wurde ein Großteil dieses Betrags für den Urlaub im Ausland ausgegeben. Nun wurde ein erheblicher Teil dieser Summe aufgrund der prekären Viruslage zu Hause aufbewahrt.
Beeindruckend ist auch die Bargeldakkumulation der privaten Haushalte, denn durch den schwankenden Wechselkurs im Frühjahr stieg die Spanne zwischen den An- und Verkaufskursen der Geldwechsler stark an. Die Marge von zuvor 1-1.5 Prozent stieg auf 10 Prozent. Inzwischen hat sich der Wert normalisiert, aber die Marge liegt mit 2 Prozent auf einem höheren Niveau als vor der Epidemie. Trotz des schwächelnden Forint wächst der Umsatz der Währungsumrechner wieder, da viele mit einem weiteren Rückgang des Wechselkurses rechnen. Dafür spricht auch eine aktuelle Umfrage, wonach drei Fünftel der Bevölkerung bis Ende 2020 mit einem schwächeren Forint-Kurs als derzeit rechnen.
Die Bevölkerung häufte noch mehr Deviseneinlagen als Bargeld an.
Im zweiten Quartal wurden in Ungarn 2400 Fremdwährungskonten eröffnet. Ende August erreichte der Bestand an Fremdwährungseinlagen privater Haushalte mit 1449.1 Mrd. HUF einen neuen Rekord. Dies ist teilweise auf die Abschwächung des Forint und teilweise auf die 143 Mrd. HUF zurückzuführen, die seit Ausbruch der Epidemie auf Fremdwährungskonten angelegt wurden. Mit Ausnahme des Januars dieses Jahres stieg das Geld auf Einlagenkonten in Fremdwährung jeden Monat, selbst im Sommer, wenn sie normalerweise von diesem Konto ausgeben.
In Ungarn lässt sich leicht nachvollziehen, wann Sparer Anlagezertifikate bei Investmentfonds kauften und verkauften. Die Daten können auch bei der Befektetési Alapkezelők és Vagyonkezelők Magyarországi Szövetség (Bamosz) nach Tagen aufgeschlüsselt angefordert werden. Diese zeigen, dass Anleger Euro- und Dollarfonds gekauft haben, als der Forint stark war, und zurückgewechselt haben, als er schwach war. Das heißt, die Käufer haben gut spekuliert und auf den Wechselkurs gewonnen.
Laut Angaben von Bamosz wurden die meisten Investmentanteile im März verkauft, als der Kurs des Euro innerhalb von zwei Wochen um 30 Forint stieg. Der Verkauf von Euro-Fonds setzte sich im April fort, wenn auch in geringerem Tempo. Der gleiche Trend wurde für Dollarfonds beobachtet. Mit der Stärkung des Forint kehrten die Anleger zu den Euro- und Dollar-Fonds zurück. Dies ist meist zwischen Mai und September der Fall, danach war die Abschwächung des Forint wieder spürbar. Etwas verwunderlich ist, dass es keine ernsthafteren Spekulationen mit Euro-Staatsanleihen mehr gab.
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Übersetzt von András Balogh
Quelle: www.napi.hu
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