Inflation in Ungarn: Das Schlimmste steht noch bevor
Der ungarische Markt befindet sich in einem sehr intensiven Repricing-Prozess. Dieser Prozess betrifft sowohl Produkte als auch Dienstleistungen. Der Preisindex könnte im September 20 Prozent erreichen. Was mit den Preisobergrenzen für Kraftstoff und einige Lebensmittel passieren wird, ist eine wichtige Frage, sagen Marktanalysten.
Riesige Inflation – und sie wird noch nicht enden
Erstmals seit langem lag die jüngste Inflationszahl leicht unter den Erwartungen. Dies ist jedoch ein kleiner Trost, Napi.hu schreibt. Der Jahresindikator stieg weiterhin sehr dynamisch und erreichte im August 15.6 Prozent.
Auf Monatsbasis stiegen die Preise um 1.8 Prozent, was höchst ungewöhnlich ist, da historische Daten darauf hindeuten, dass sich die Preise im Sommer tendenziell nur geringfügig ändern“, kommentierte Péter Virovácz, Senior Analyst bei der ING Bank, die neuesten Daten des Ungars Statistisches Zentralamt (KSH). Darüber hinaus hat die Kerninflation (die keine volatilen Elemente enthält) die Erwartungen dramatisch übertroffen: Im August stieg sie auf Jahresbasis auf 19 Prozent.
Zudem lagen die Verbraucherpreise nach KSH-Angaben im Schnitt um 15.6 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Die Lebensmittelpreise stiegen um 30.9 Prozent im Vergleich zum Juli letzten Jahres, 444.hu berichtet. Darin zum Beispiel:
- Die Nahrungsmittelinflation stieg stärker als erwartet,
- Auch langlebige Konsumgüter stiegen dynamischer als erwartet,
- Die Kraftstoffpreise stiegen trotz der Änderung der Preisobergrenze weniger als erwartet.
Mehrere Faktoren können die Preise hoch halten
Der Analyst erwartet eine weitere Beschleunigung der Inflationsindikatoren. Steigende Energie- und andere Inputkosten könnten die Preise hoch halten. Unterdessen könnte die Umstrukturierung der Versorgungskürzungen die Gesamtinflation ab September um weitere 2-3 Prozentpunkte ansteigen lassen. Hinzu kommen spezifische Effekte wie das Außergewöhnliche Neuordnung der Parktarife in der Hauptstadt und die vom ungarischen Telekommunikationsanbieter Magyar Telekom angekündigte breit angelegte Preiserhöhung von fast 10 Prozent.
Die Inflation könnte um weitere 4-5 Prozentpunkte steigen, wenn die Preisbeschränkungen für bestimmte Lebensmittel und Kraftstoffe vollständig abgeschafft würden. Allerdings könnte die Aufhebung von Preisbeschränkungen auch zu einem schnelleren Rückgang der Inflation führen, wenn die Preise der betroffenen Produkte sinken. Es wird erwartet, dass die Ungarische Nationalbank (MNB) ihren Zinserhöhungszyklus fortsetzt.
Quelle: Napi.hu, 444.hu, DNH
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