Internationaler Adalbert-Preis an ehemaligen ungarischen Innenminister verliehen
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreichte den Internationalen Adalbert-Preis 2017 an den ehemaligen ungarischen Innenminister Imre Kónya für die Förderung von Frieden, Freiheit und Zusammenarbeit in Europa.
Kónya fungierte als Moderator bei den Sitzungen des Oppositionsrunden Tisches, einer Koalition von Oppositionsgruppen, die kurz vor dem Regimewechsel in Ungarn gegründet wurde, um mit der Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei über den Übergang zur Demokratie zu verhandeln.
Als Mitglied des Ungarischen Demokratischen Forums (MDF), das die ersten freien Wahlen gewann, wurde Kónya später Fraktionsvorsitzende der Regierungspartei.
Von 1993 bis 94 war er Innenminister unter Ministerpräsident Péter Boross, der sein Amt nach dem Tod von József Antall antrat, Ungarns erstem Ministerpräsidenten nach dem Sturz des kommunistischen Regimes.
In seiner Laudatio lobte Steinnmeier
Kónya als „einer jener ungarischen Politiker, die Verantwortung übernahmen und persönliche Risiken eingingen“ im Prozess der Dekonstruktion des kommunistischen Regimes und als Wegbereiter für den Übergang des Landes zur Demokratie.
Sein „Mut, seine Weisheit und sein Geschick“ im Kampf gegen das Regime seien „die Wurzel der Dynamik, die von Ungarn ausging und zum Durchbruch von Demokratie und Freiheit in Europa führte“, sagte Steinmeier.
Der Internationale Adalbert-Preis wird alle zwei Jahre an Persönlichkeiten verliehen, die sich in besonderer Weise um die europäische Integration, die guten Beziehungen zwischen west- und mitteleuropäischen Ländern sowie um Frieden, Freiheit und Zusammenarbeit in Europa verdient gemacht haben.
Die Liste der Empfänger umfasst Árpád Göncz, den ersten postkommunistischen Präsidenten Ungarns, den ehemaligen ungarischen Ministerpräsidenten József Antall, den ehemaligen deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl und den tschechischen Präsidenten und Schriftsteller Vaclav Havel.
Foto: MTI/EPA/Felipe Trueba
Quelle: MTI
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