Lifetime on the job: How long do Hungarians work compared to others?

Wir alle wissen, dass wir einen großen Teil unseres Lebens mit Arbeit verbringen, aber wir machen uns selten Gedanken darüber, wie viele Jahre das genau sind. Die neuesten Daten von Eurostat geben Aufschluss darüber, wie viele Jahre die durchschnittliche Person in Ungarn im Erwerbsleben verbringen wird. Diese Statistiken verdeutlichen nicht nur die Unterschiede zwischen den Ländern, sondern spiegeln auch wichtige soziale und wirtschaftliche Trends wider, wie z. B. die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern und die stetige Verlängerung des Arbeitslebens.
Nach der jüngsten Analyse von Eurostat kann eine in Ungarn lebende Person, die im Alter von 15 Jahren mit der Arbeit beginnt, damit rechnen, durchschnittlich 37,4 Jahre im Erwerbsleben zu verbringen. Diese Zahl spiegelt nicht nur das derzeitige Arbeitsmarktklima wider, sondern verdeutlicht auch das langfristige Engagement der ungarischen Arbeitnehmer im Berufsleben. Die Zahl liegt leicht über dem EU-Durchschnitt von 37,2 Jahren im Jahr 2024.
Wie steht Ungarn im Vergleich zum Rest der EU da?
Mit seinem Durchschnitt von 37,4 Jahren rangiert Ungarn im oberen Mittelfeld der EU-Länder. Der höchste Wert wurde in den Niederlanden verzeichnet, wo die Arbeitnehmer voraussichtlich 43,8 Jahre erwerbstätig sein werden. Dicht dahinter liegen Schweden (43,0 Jahre) und Dänemark (42,5 Jahre). In diesen Ländern ist die Beschäftigungsdauer nicht nur länger, sondern auch stabiler, was zum Teil auf fortschrittlichere Sozialsysteme und flexiblere Arbeitsmarktmodelle zurückzuführen ist.

Am anderen Ende der Skala weisen Rumänien (32,7 Jahre), Italien (32,8 Jahre) und Bulgarien (34,8 Jahre) deutlich niedrigere Werte auf. In diesen Ländern wird die kürzere Lebensarbeitszeit häufig mit einer höheren Nichterwerbsquote, der Alterung der Bevölkerung oder der Abwanderung junger Menschen in Verbindung gebracht.
Geschlechterunterschiede und Trends
Die EU-Daten unterstreichen auch das anhaltende Gefälle bei den Arbeitsjahren zwischen Männern und Frauen. Männer arbeiten im Durchschnitt 39,2 Jahre in ihrem Leben, Frauen dagegen 35 Jahre. Auch in Ungarn ist diese Kluft vorhanden, wenn auch etwas geringer als in einigen anderen Mitgliedstaaten.
Während Frauen in Estland beispielsweise über 42 Jahre arbeiten, sind es in Italien nur 28,2 Jahre – ein auffälliger Unterschied von 14 Jahren. Diese Diskrepanz ist zum Teil auf kulturelle Gepflogenheiten und zum Teil auf wirtschaftliche Faktoren zurückzuführen: Frauen, die Kinder haben, sind möglicherweise länger nicht erwerbstätig, und die Vollzeitbeschäftigungsquote für Frauen ist nach wie vor niedriger.

Wachsender Trend zu längerer Beschäftigung
In den letzten zehn Jahren haben die Europäer länger gearbeitet. Die durchschnittliche erwartete Dauer der Beschäftigung in der EU ist um 2,4 Jahre gestiegen, von 34,8 Jahren im Jahr 2014 auf heute 37,2 Jahre. Dieser Anstieg ist zum Teil auf ein höheres Renteneintrittsalter und eine längere Beteiligung am Erwerbsleben zurückzuführen. Auch Ungarn ist Teil dieses Trends: In jüngster Zeit wurden Maßnahmen eingeführt, um die Weiterbeschäftigung älterer Erwachsener zu fördern, sei es in Teilzeit oder als Unternehmer.
Ungarn nimmt nun eine Position in der EU ein, in der die durchschnittliche Anzahl der Arbeitsjahre die europäische Norm übersteigt, aber immer noch hinter dem Niveau der nordischen Länder zurückbleibt. Der Arbeitsmarkt bleibt strukturell stabil, steht aber vor anhaltenden Herausforderungen wie demografischen Veränderungen, Digitalisierung und geschlechtsspezifischen Ungleichheiten.
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