Orbán: Europa sollte das österreichische Modell übernehmen, wo Mitte und Rechte kooperieren
Europa sollte das österreichische Modell übernehmen, in dem Mitte-Rechts und Rechte zusammenarbeiten, sagte Ministerpräsident Viktor Orbán in einem Interview mit der österreichischen Zeitung Kleine Zeitung, das auch in ungarischer Übersetzung auf kormany.hu zu lesen ist.
Nach Angaben des Premierministers aus Budapest scheint diese Zusammenarbeit erfolgreich zu sein. Es gebe Stabilität, es gebe wirtschaftliche Ziele, es gebe Steuersenkungen, und es scheine, dass sich in Österreich Gutes ereigne, sagte er Ministerpräsident Orbán die am Montag Vizekanzler Heinz-Christian Strache, Vorsitzender der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ), empfangen.
In Bezug auf den Vizekanzler der Freiheitlichen Partei sagte der Ministerpräsident, er sticht aus dem „dekadenten“ europäischen politischen Feld heraus. Diese Dekadenz zeige sich darin, dass die Elite nicht an die Macht des politischen Handelns glaube, sondern „ganz einfach nur so weiterstrampeln will wie bisher und Widerstand leisten will, wenn etwas Neues kommt“, fügte er hinzu.
Das Problem der europäischen Elite ist, dass sie nicht an die Macht des Einzelnen, des Anführers, glaubt. Sie betrachten Führer, die in der Lage sind, die Menschen zu inspirieren, als gefährlich, sagte Herr Orbán.
Als Antwort auf eine Frage zu Fidesz Europäische Volkspartei Mitgliedschaft, sagte der Premierminister
es droht ein endgültiger Bruch mit den europäischen Christdemokraten, aber das wollen sie nicht.
Die Christdemokraten in Europa, insbesondere aber in Deutschland, befinden sich im Linksruck. Wenn das so weitergeht und sie immer wieder mit den Linken, den Sozialisten, koalieren, dann müssen sie Kompromisse eingehen und verlieren ihre Identität. Christdemokraten müssen am Ende des Tages Christen sein und auch in Fragen der Familie und der nationalen Identität eine christliche Haltung vertreten, sagte er.
„Ich sehe große Chancen in den Parteien, die – wie Sie sagen – an der Peripherie an Stärke gewinnen. Sie vertreten christliche Werte, obwohl sie sich selbst nicht als Christdemokraten bezeichnen“, fügte Orbán hinzu.
FIDESZ STELLT AKTIVITÄTEN IN DER EVP „FREIWILLIG AUS“!
In diesem Zusammenhang sprach der Premierminister auch über die Politik von Marine Le Pen, der Vorsitzenden der rechtsgerichteten französischen Rallye National.
Frankreich sei ein säkularer Staat, ebenso die Politik von Frau Le Pen, sagte er. Sie wollen nicht, dass der Islam Gewinne macht. Sie sehen die christliche Kultur als Priorität an, verteidigen Familien und den Nationalstaat.
„Ich mag diese Vorstellungen, aber in der Volkspartei hat das Kritik hervorgerufen, weil die EVP gerne nach links gehen würde. Dies wird zwei Konsequenzen haben: Erstens den Identitätsverlust und zweitens, dass sie wirtschaftlich ein sozialistisches Europa aufbauen, in dem die internationale Wettbewerbsfähigkeit verloren geht. […] Steuererhöhungen, Überregulierung, ein Heer von Bürokraten und über die Gemeinde verteilte Schulden. Den Preis dafür werden die Österreicher und die Deutschen zahlen“, warnte Orbán.
Der Ministerpräsident sprach über das ganz Europa durchdringende liberale Netzwerk aus zivilgesellschaftlichen Organisationen, Think Tanks, Medien, linken Intellektuellen, Universitäten und Politikern. Er sagte, wenn sie anfangen, einen Politiker anzugreifen, machen sie ihm das Leben sehr schwer.
„Deshalb sind einige rechte Politiker sehr darauf bedacht, sich nicht den Zorn dieses Netzwerks zuzuziehen. Aufgrund solcher Taktiken ist die Fähigkeit, aus dem Herzen zu sprechen, aus der europäischen Politik verschwunden“, vertrat er die Ansicht.
Orbán hob im Zusammenhang mit einer Frage zur illiberalen Demokratie hervor:
„Es gibt drei Dinge, die uns von den Liberalen unterscheiden. Die erste ist die Überzeugung, dass die Familie grundlegend ist. Und die Familie basiert auf einem Mann und einer Frau. Dies muss geschützt werden. Die Liberalen sagen, das sei nicht nötig. Für sie ist Familie mal so, mal so, wie ein Brettspiel.“
Der zweite ist, dass wir in der Kultur sagen, dass das kulturelle Leben jedes Landes zwar vielfältig ist, aber überall eine führende kulturelle Tradition vorhanden ist. Dafür gibt es ein deutsches Wort: Leitkultur. In Ungarn ist das christliche Kultur. Wir respektieren andere Kulturen. Aber unsere eigene spielt für uns eine herausragende Rolle, und es liegt in unserer Verantwortung, sie zu bewahren. „Und das Dritte, was wichtig ist, ist, dass liberale Demokraten für Einwanderung sind. Wir Illiberalen sind gegen Einwanderung. Man könnte Illiberale Christdemokraten nennen“, sagte er.
Auf eine Frage zur Zukunft Europas wies der Ministerpräsident darauf hin, dass sich die Schicksale West- und Mitteleuropas durch die Folgen der Migration entkoppeln könnten, wenn wir jetzt nicht aufpassen, wie die Kinder – Christen oder Muslime – wer die heute auf diese Welt kommen, werden in 18 Jahren Erwachsene sein, und in 18 Jahren werden die Westler nicht wie wir sein. Dies seien nicht nur politische, sondern auch zivilisatorische Differenzen, schloss der Ministerpräsident und vertrat die Ansicht, dass es sehr schwierig sein werde, Europa unter solchen Umständen zusammenzuhalten.
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Orbán betonte auch, dass die EU in Ungarn die höchste Popularitätsrate habe, und seiner Ansicht nach seien die Gründe dafür nicht wirtschaftlicher, sondern spiritueller Natur.
„Als wir in die Europäische Union kamen, dachten alle, wir wären wieder zu Hause, in der Familie. In Ungarn ist dies eine sehr starke spirituelle Verpflichtung. […] Die Ungarn sind unheilbar proeuropäisch“, sagte er. Gleichzeitig fügte er hinzu,
Die Ungarn unterscheiden zwischen Europa und den Brüsseler Eurokraten und mögen die Politiker an der Spitze der EU nicht, weil sie das Gefühl haben, dass Brüssel den Nationalstaaten nicht den Respekt entgegenbringt, den sie verdienen; sie sehen, dass die Brüsseler Migrationspolitik das Europa zerstört, in das sie sich verliebt haben.
In Bezug auf die illegale Einwanderung wollen die Europäische Kommission und einige EU-Mitgliedstaaten, die Franzosen, die Deutschen, die Skandinavier und die Benelux-Staaten die Migration steuern, im Gegensatz zu den Mitteleuropäern, die sie stoppen wollen. Unsere Frage bezieht sich nicht auf die Koexistenz, sondern darauf, wie verhindert werden kann, dass dies überhaupt zu einer Frage wird, erklärte Herr Orbán.
Foto: Kleine Zeitung
Quelle: kormany.hu/Kleine Zeitung
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