Provokanter Lernstoff zur ungarischen Heimatkunde
Umstrittenes Lernmaterial ist im Heimatkundebuch von Ferenc Bánhegyi für Kinder der 5. Klasse der Grundschule aufgefallen. Ein ganzes Kapitel handelt vom alten bäuerlichen Leben, einseitig idyllisch vorgestellt.
Dies ist nicht das erste Mal, dass sich die Menschen über die kontroversen Zeilen des von Apáczai Kiadó (Verlag) herausgegebenen Heimatkundebuches von Ferenc Bánhegyi aufregen – basierend auf dem Bericht von hvg.hu (Nachrichtenportal). Beim letzten Mal waren viele Leute empört über eine der Anweisungen des Buches:
„Wenn du nicht getauft bist, frage deine Eltern, warum sie dich nicht getauft haben.“
Frühere Geschichtsbücher desselben Autors wurden zurückgezogen, weil sie Adolf Hitler als ansprechende historische Figur vorstellten. Sie stellten auch Verbindungen zwischen den Verbrechen der Führer der Räterepublik her (kommunistische Diktatur Ungarns 1919) und ihre jüdische Herkunft – laut Népszabadság (Zeitung eingestellt im Oktober 2016). Diesmal sorgen neue Details seines Buches für einen Skandal.
Auf Seite 12 können Kinder ein Kapitel über das Leben in alten Dörfern lesen. Dem Buch zufolge galt Arbeit früher als Ehre, Kinder waren nicht wählerisch und sie durften ihren Eltern nicht widersprechen. „Kinder, die so aufgewachsen sind, kannten ihre Rolle in der Dorfgemeinschaft genau. Scheidung und häusliche Gewalt waren überhaupt nicht üblich und
die Zahl der Straftaten war nicht so hoch wie heute.“
Auch wenn die Menschen überwiegend arm waren, lernten sie, anständig zu leben, regelmäßig zu arbeiten und alle Schwierigkeiten des Lebens zu ertragen – heißt es in dem Buch.
Nach den Werken von Zsigmond Móricz (berühmter ungarischer Schriftsteller) sollte das romantisierende bäuerliche Leben subtil formuliert werden – zB in häuslicher Gewalt.
Quelle: hvg.hu
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