Rekordzahl an Ungarn in Österreich: Ursachenforschung

Die Zahl der Ungarn in Österreich hat die Marke von 100,000 Personen überschritten. In diesem Artikel befassen wir uns mit den potenziellen Faktoren, die zu diesem deutlichen Anstieg führen.
Wachsende Zahl ungarischer Präsenz
Wie wir bereits berichtet haben, Die Ungarn sind nach den Deutschen die zweitgrößte Gastarbeitergruppe in Österreich. Das Land deckt seinen Arbeitskräftebedarf hauptsächlich aus zwei Hauptquellen: Deutschland mit 83 Millionen Einwohnern und Ungarn mit knapp 10 Millionen Einwohnern.
Aktuelle Daten zeigen, dass am 1. Januar 107,347 ungarische Staatsangehörige in Österreich lebten, was einem Anstieg von 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. 24.hu stellt dies fest der Großteil davon ist in Wien konzentriert. Darüber hinaus hat sich die Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft an Ungarn im letzten Jahrzehnt bemerkenswert verfünffacht, wobei allein im Jahr 400 fast 2023 Personen eingebürgert wurden.
Was zieht Ungarn nach Österreich?
Österreich erkennt zunehmend den Zuzug der Ungarn und baut daher die Ausbildungsmöglichkeiten aus, um die Beschäftigungsaussichten zu erleichtern. So hat der Österreichische Verband der Entsorgungsbetriebe speziell auf Gabelstaplerfahrer zugeschnittene ungarischsprachige Schulungen eingeführt.
Nach verschiedenen unabhängigen Maßstäben weist Österreich im Vergleich zu Ungarn einen höheren Lebensstandard auf. Sein BIP, sein Pro-Kopf-BIP und seine Löhne übertreffen die seines westlichen Nachbarn, während die Inflationsraten niedriger sind. Darüber hinaus sorgt die Einführung des Euro für eine größere Kaufkraft und bietet ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis im Vergleich zur Abhängigkeit vom ungarischen Forint.
In puncto Wohlstand übertrifft Österreich, insbesondere Wien, die Nachbarländer Ungarns, da ein erheblicher Teil der Ungarn die deutsche Sprache beherrscht. Dieser sprachliche Vorteil minimiert Kommunikationsbarrieren und unterscheidet Österreich von Kroatien oder der Slowakei.
Auch der andauernde russisch-ukrainische Konflikt dürfte zum Anstieg der Umsiedlung von Ungarn nach Österreich beigetragen haben. Die geografische Entfernung zur Ukraine vermittelt den in Österreich lebenden Menschen ein Gefühl der Sicherheit. Darüber hinaus könnte die Haltung der österreichischen Regierung zum Konflikt und ihren Beziehungen zu Russland im Gegensatz zur Fidesz-geführten ungarischen Regierung Migrationsentscheidungen beeinflussen.
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Die Gründe sind nicht kompliziert. Die Gehälter betragen das Zwei- bis Dreifache derjenigen in Ungarn mit vergleichbaren Lebenshaltungskosten (in der Regel 2 bis 3 % höher), einem äußerst gut geführten und ästhetisch ansprechenden Land mit hervorragenden öffentlichen Dienstleistungen und Sozialsystemen, Rechtsstaatlichkeit und einer produktiven Wirtschaft mit einem sehr hohen Niveau Jüngsten Umfragen zufolge gehören sie zu den zufriedensten Menschen Europas. Ich weiß, dass ich auch zufrieden wäre, wenn ich dort leben würde. Die größte Überraschung besteht darin, dass angesichts der Nähe und der Leichtigkeit des Umzugs nicht bereits mehr Ungarn den Umzug unternommen haben.
Die Gründe sind nicht kompliziert, das Leben der Menschen jedoch schon. Ich weiß sehr gut, dass ich in Österreich eine bessere Gesundheitsversorgung und einen besser bezahlten Job bekommen könnte, aber ich habe persönliche familiäre Gründe, warum ich nicht dorthin ziehe. Für junge Leute ist das anders und auf lange Sicht sieht es für Ungarn nicht gut aus, da die junge Generation plant, in zunehmendem Maße ins Ausland zu ziehen.
Die Nähe und die offensichtliche Attraktivität des Lebens in Österreich sollten der Regierung als Anstoß dienen, ihre Ideen voranzutreiben und mit der Erzielung bedeutender Verbesserungen des Lebensstandards der Menschen zu beginnen, andernfalls sieht die Zukunft für das Land, wie Sie zu Recht betonen, nicht rosig aus da immer mehr junge Menschen auswandern werden. Ungarn existiert nicht im luftleeren Raum und da Österreich direkt nebenan liegt, kann die Regierung die Geduld der Menschen nicht zu sehr strapazieren. Bedauerlicherweise scheinen sich die Machthaber dessen nicht bewusst zu sein, oder sie scheren sich nicht um den möglichen Verlust. In den 20 Jahren, in denen ich Ungarn besuche und lebe, waren Kosten und Einnahmen noch nie so aus dem Gleichgewicht geraten wie heute. Tatsächlich dürfte so mancher österreichische Lohn heutzutage für ein menschenwürdiges Leben in Budapest nicht ausreichen, wenn man bedenkt, dass in Österreich Menschen mit geringem Einkommen und Familien stark vom Sozialstaat unterstützt werden.
Was für ein dummer Artikel. Die Gründe liegen auf der Hand und haben nichts mit der Ukraine zu tun.