Die ungarische Nationalbank senkt den Leitzins um 15 Basispunkte
Budapest, 22. März (MTI) – Die Ungarische Nationalbank senkte auf einer geldpolitischen Sitzung am Dienstag den Leitzins der Zentralbank um 15 Basispunkte auf 1.20 Prozent und nahm damit zum ersten Mal seit letztem Sommer eine Senkung vor.
Der zinsfestlegende Währungsrat hatte den Leitzins auf Eis gelegt, seit er auf einer geldpolitischen Sitzung im Juli 2015 das Ende eines Lockerungszyklus signalisierte.
Nach der geldpolitischen Sitzung der Zinssetzer im Februar sagten sie jedoch, dass die geldpolitischen Bedingungen angesichts des neuen vierteljährlichen Inflationsberichts der Zentralbank weiter gelockert werden könnten. Der Rat stellte außerdem fest, dass die Mitglieder bei der Sitzung die Entwicklungen der außenpolitischen Geldpolitik „genau untersucht“ hätten, „insbesondere die Maßnahmen der Europäischen Zentralbank“.
Die EZB senkte Anfang März ihren Leitzins um 5 Basispunkte auf 0 Prozent.
„Die Zinssenkungen werden fortgesetzt, solange die monetären Bedingungen mit der nachhaltigen Erreichung des Inflationsziels vereinbar sind“, sagte der Rat in einer Erklärung nach der Sitzung.
Dieser Schritt, der Analysten überraschte, die bei der Sitzung geglaubt hatten, dass die Zentralbank an unkonventionellen Lockerungsmaßnahmen festhalten würde, senkte den Zinssatz für die Tagesgeldeinlagen der Zentralbank effektiv auf -0.05 %.
Der Währungsrat beschloss außerdem, die Obergrenze des Tagesgeld-Zinskorridors – ein symmetrisches Band um den Basiszinssatz, der extreme Schwankungen der Interbankzinsen verhindert – um 50 Basispunkte von 75 auf 25 Basispunkte über dem Basiszinssatz nach unten zu verschieben. Der untere Teil des Korridors, also der Tagesgeldsatz für Zentralbankeinlagen, bleibt bei 125 Basispunkten unter dem Basiszinssatz. Berechnet man den Leitzins der Zentralbank – 1.20 Prozent für die dreimonatige Einlage – liegt der Zinssatz für besicherte Übernachtkredite bei 1.45 Prozent und der Zinssatz für Übernachteinlagen der Zentralbank bei -0.05 Prozent.
Quelle: http://mtva.hu/hu/hungary-matters
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