Offiziell: Ungarn genehmigt den Bau der brandneuen Schnellstraße M8, der sogenannten ‘ländlichen M0’

János Lázár, der ungarische Minister für Bau und Verkehr, hat bekannt gegeben, dass nun alle notwendigen Genehmigungen für den lang erwarteten Bau der Schnellstraße M8 zwischen Dunaújváros und Kecskemét vorliegen. Das Projekt zielt darauf ab, den Verkehrsdruck auf Budapest von Süden her zu verringern, indem es als ländliches Gegenstück zur Ringstraße M0 dient. Es gilt als eine der wichtigsten Infrastrukturinitiativen der Regierung. Der gesamte Abschnitt soll bis 2031 fertiggestellt werden.
Umweltgenehmigungen erteilt, Streitigkeiten beigelegt
Der Minister teilte diese Entwicklungen während seines ersten interaktiven Videoforums Lázár Live mit, das am 25. Juli stattfand: eine Veranstaltung, zu der laut Magyar Nemzet rund tausend Fragen und Kommentare aus der Öffentlichkeit eingingen. Laut Lázár liegen alle umweltrechtlichen Genehmigungen für das Projekt vor, und frühere Debatten über die Trasse sind beigelegt worden. Der Bau wird von einer Konzessionsgesellschaft durchgeführt, die alle erforderlichen Unterlagen erhalten hat.
Die M8: Ein neues Rückgrat des nationalen Transits
Die M8 wird nicht nur die Staus in Budapest entlasten, sondern ist auch Teil einer umfassenderen Verkehrsstrategie. Die Schnellstraße soll von Kecskemét nach Sárbogárd führen, von wo aus sie als M200 nach Komárom weiterführt und dort an die M1 anschließt, berichtet Világgazdaság. Damit wird ein direkter Korridor zwischen Rumänien und Österreich geschaffen, der die Hauptstadt umgeht und als südliche Umgehungsstraße fungiert.
Diese neueste Entwicklung baut auf früheren Arbeiten auf: Der Abschnitt zwischen Dunaújváros und Dunavecse sowie die Pentele-Brücke, die an der Anschlussstelle Dunaújváros M8 an die M6 anschließt, wurden bereits fertiggestellt. Die neue Strecke wird sich nahtlos in die bestehende Infrastruktur einfügen und die Erweiterung der M44 ergänzen, deren rumänischer Zweig die grenzüberschreitende Konnektivität weiter stärken soll.

Andere Ankündigungen: Baja-Umgehung und neue Straßenverkehrsordnung
Während der Lázár Live-Sitzung wurden auch andere Projekte diskutiert. Der Minister bestätigte, dass derzeit Pläne für eine südliche Umgehungsstraße in Baja ausgearbeitet werden, deren Kosten auf 23 Milliarden HUF(57,8 Millionen Euro) geschätzt werden. Es wird erwartet, dass die Regierung in diesem Herbst über die Finanzierung entscheidet, so dass der Bau möglicherweise noch in dieser Legislaturperiode beginnen könnte.
Lázár kündigte außerdem an, dass ein neues Verkehrsgesetz (KRESZ) am 1. September 2026 in Kraft treten soll. Dieses wird nach einer umfassenden Überarbeitung die seit 1975 geltenden Vorschriften ersetzen. Bislang hat sich das Ministerium mit 70 Organisationen abgestimmt und plant eine öffentliche Konsultation zu diesem Thema.
Eine neue Ära im ungarischen Verkehrswesen
Der Bau der Schnellstraße M8 ist mehr als nur eine logistische Errungenschaft: Er könnte die ungarische Verkehrslandschaft grundlegend umgestalten. Durch die Entlastung der Hauptstadt, die Verbesserung des Zugangs zu ländlichen Gebieten und die Stärkung der Ost-West-Verbindungen könnte das Projekt eine entscheidende Rolle bei der Förderung der regionalen Wirtschaftsentwicklung spielen. Wenn es erfolgreich abgeschlossen wird, könnte es einen großen Sprung nach vorne für das ganze Land bedeuten.
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