Ausländischer Mann stirbt bei tödlichem Polizeieinsatz in einem ungarischen Hotel

Ein Vorfall in Sopron am 23. Mai 2025 hat landesweite Aufmerksamkeit erregt, nachdem ein 59-jähriger Bulgare während eines Polizeieinsatzes im Zusammenhang mit mutmaßlicher Geldfälschung ums Leben kam. Der Fall, der noch untersucht wird, fällt in eine anhaltende öffentliche Debatte in Ungarn über das Verhalten der Polizei und die Anwendung von Gewalt bei den jüngsten Todesfällen in der Öffentlichkeit.

Der Vorfall in Sopron: Die Abfolge der Ereignisse

Die Polizei leitete am 22. Mai eine strafrechtliche Untersuchung ein, nachdem gemeldet worden war, dass ein unbekannter Täter an mehreren Orten und bei Taxifahrern in der Innenstadt von Sopron gefälschte 100-Euro-Scheine benutzt hatte, berichtet police.hu. Mit Hilfe von Bürgern konnte die Polizei den Verdächtigen identifizieren und ihn am nächsten Morgen in einem Hotel im Stadtzentrum aufspüren.

Nach offiziellen Angaben der Polizei ließ der Mann, als die Beamten ihn ansprachen, gefälschte Geldscheine unter den Tisch fallen und widersetzte sich der Verhaftung. Die Beamten legten ihm Handschellen an, aber er fühlte sich bald unwohl. Die Polizei nahm ihm sofort die Handschellen ab und rief den Notdienst. Die Sanitäter versuchten, ihn wiederzubeleben, aber trotz ihrer Bemühungen starb der Mann noch am Tatort. Die Umstände seines Todes werden nun in einem Verwaltungsverfahren von der Polizeidirektion des Komitats Győr-Moson-Sopron untersucht.

Offizielle Reaktion und Untersuchung

Die ungarische Polizei hat betont, dass sie umgehend und vorschriftsmäßig gehandelt hat, insbesondere indem sie sofort medizinische Hilfe holte, als der Mann Anzeichen von Not zeigte. Die laufenden Ermittlungen werden zeigen, ob alle Verfahren korrekt eingehalten wurden und ob die Anwendung von Gewalt angemessen war.

Jüngste Fälle, die umfassendere Fragen aufwerfen

Der Fall von Sopron ist kein Einzelfall. In den letzten Monaten hat es in Ungarn mehrere umstrittene Todesfälle während oder nach Polizeieinsätzen gegeben:

  • Szeged, März 2025: Wie wir bereits berichtet haben, ist ein Mann aus Kunszentmárton Wochen nach einer Festnahme im Zusammenhang mit Drogen in Szeged im Krankenhaus gestorben. Seine Familie behauptet, er sei von der Polizei schwer geschlagen worden, was zu tödlichen Verletzungen geführt habe. Die Behörden behaupten, dass er sich der Verhaftung widersetzte, dass Gewalt notwendig war und dass medizinische Hilfe gerufen wurde, sobald er sich unwohl fühlte. Die Zentrale Untersuchungsstaatsanwaltschaft untersucht den Fall und in Szeged wurden Proteste wegen der Besorgnis über die Brutalität der Polizei organisiert.
  • Zagyvarékas, Dezember 2024: József Zsákai, ein 40-jähriger Roma, starb nach einer Verfolgungsjagd und einer Auseinandersetzung mit der Polizei, die ihn wegen Fahrens ohne Führerschein anhalten wollte, schreibt WMN. Videoaufnahmen zeigen einen Kampf, bei dem Zsákai schrie, dass er krank sei, bevor er zusammenbrach. Die Polizei behauptet, ihr Vorgehen sei rechtmäßig und verhältnismäßig gewesen. Die Familie und Bürgerrechtsorganisationen, darunter das Europäische Zentrum für die Rechte der Roma (ERRC), haben jedoch eine unabhängige Untersuchung gefordert und Bedenken wegen übermäßiger Gewalt und möglicher ethnischer Voreingenommenheit geäußert.

Lesen Sie HIER mehr über die ungarische Polizei.

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Verfügbares Bild: depositphotos.com

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