Zum 100. Jahrestag der Uraufführung von Bartóks erstem dramatischen Werk, komponiert nach einem Libretto von Béla Balázs, eine brandneue Choreographie von Der Holzprinz kehrte am 12. Mai 2017 auf die Bühne der Oper zurück, in der Tradition von Ottó Zöbisch (1917), János Cieplinsky (1935) und Gyula Harangozó, deren Fassung von 1939 bereits modernere Elemente aufwies. Jede Neuinterpretation versucht, einen Schritt in Richtung Moderne zu gehen, den Widerspruch zwischen der kindlichen Erzählung und der anspruchsvollen Musik aufzulösen oder gar zu betonen. Diese Aufgabe wurde von einem international anerkannten Tänzer und Choreografen übernommen Pál Frenák. Er inszenierte das Stück in einem völlig neuen kreativen Werk, einer Zusammenarbeit zwischen den zeitgenössischen Tänzern, aus Compagnie Pal Frenak und die Mitglieder der Ungarisches Nationalballett.
Nach der Jubiläumsaufführung wird Frenáks erste Choreographie für das Ungarische Nationalballett Teil der Bartók DanceTriptychon Programm, das neben dem neuen The Wooden Prince ein weiteres neues Werk beinhalten wird. Bartók komponiert Tanzsuite zum 50. Jahrestag (1923) der Vereinigung von Pest, Buda und Óbuda, und es wurde vom Orchester der Budapester Philharmonischen Gesellschaft uraufgeführt, das damals wie heute aus Musikern der Oper bestand. Die Musik wurde, wie der Titel zeigt, von Tanzthemen inspiriert. Nun ist eine neue Choreografie entstanden, die den Besonderheiten der Musik folgt und vereint die Kraft von Ballett und Volkstanz, für eine Koproduktion des Ungarisches Nationalballett und für Duna Art Ensemble – zum ersten Mal in der Geschichte der Aufführung des Balletts, wie es vom Harangozó-Preisträger konzipiert wurde Zsolt Juhász.
Der Abend beinhaltet auch eine Wiederbelebung von László Seregis Choreographie für Der wundersame Mandarin, der sein Werk 1970 schuf. Seine Absicht war es, eine modernere Version sowohl in der Bewegung als auch im visuellen Konzept zu inszenieren. Die Tänzer trugen Lederhosen und -jacken, die Bühne wurde von Straßenlaternen beleuchtet und die Inszenierung umfasste auch Sirenen. Das Revival 2017 bleibt der Vision des legendären Choreografen treu, sogar die Kostüme wurden genau so nachgebildet, wie sie ursprünglich entworfen wurden.
Premiere: 28. Mai 2017, 7 Uhr | Opernhaus
Weitere Termine: 28., 31. Mai, 01., 04. Juni 2017
Foto: MTI