Belgien gibt eine Reisewarnung vor dem Budapest Pride heraus, da es ein Verbot und rechtliche Risiken gibt

Belgien und andere westliche Länder haben ihre Reisehinweise für Ungarn im Vorfeld des Budapest Pride Marsches aktualisiert. Sie warnen ihre Bürger vor rechtlichen Risiken und mahnen zur Wachsamkeit, nachdem die ungarische Regierung die Veranstaltung verboten hat.

Belgien gibt Reisewarnung heraus

Das belgische Außenministerium hat am Freitag neue Reisehinweise für Staatsangehörige herausgegeben, die eine Reise nach Ungarn anlässlich der für Samstag geplanten Budapest Pride Veranstaltung planen. Der Schritt folgt auf erhöhte Spannungen, nachdem die ungarischen Behörden unter Berufung auf ein neues Gesetz den jährlichen LGBTQ+-Marsch offiziell verboten haben.

In der belgischen Mitteilung heißt es: “Die Teilnahme an einer Demonstration, die von den ungarischen Behörden nicht erlaubt ist, liegt in der Verantwortung jedes einzelnen Teilnehmers.” In der Erklärung wird davor gewarnt, dass die Teilnahme an einer verbotenen Demonstration in Ungarn zu Geldstrafen von bis zu 200.000 HUF (ca. 500 EUR) und möglichen strafrechtlichen Sanktionen führen kann.

Die ungarische Regierung unter Premierminister Viktor Orbán hat das Verbot mit einem im März verabschiedeten Gesetz begründet, das besagt, dass der “Schutz von Kindern” Vorrang vor dem Versammlungsrecht haben muss. Das Gesetz erlaubt es der Polizei auch, Gesichtserkennungstechnologie einzusetzen, um Teilnehmer an öffentlichen Versammlungen zu identifizieren.

Sicherheitshinweise für belgische Staatsangehörige

Budapest Pride parade 2023 LGBTQ+ rights Hungary Mayor counter-demonstration
Das belgische Außenministerium hat neue Reisehinweise für Staatsangehörige herausgegeben, die eine Reise nach Ungarn anlässlich der Budapest Pride Veranstaltung planen. Foto: Die Pride im letzten Jahr. Quelle: FB/Budapest Pride

Das belgische Außenministerium rät allen potenziellen Pride-Teilnehmern, “die nötige Wachsamkeit” walten zu lassen und sich über die Medienkanäle der belgischen Botschaft und die sozialen Medien zu informieren. Der Ratschlag empfiehlt ausdrücklich:

  • Vermeiden Sie Gegendemonstrationen: Aus Gründen der persönlichen Sicherheit sollten die Teilnehmer Abstand von möglichen Protesten gegen die Pride halten.
  • Befolgen Sie die Anweisungen der Polizei: Im Falle von Unruhen oder Störungen werden die Teilnehmer dringend gebeten, den Anweisungen der örtlichen Polizei Folge zu leisten.
  • Bleiben Sie auf dem Laufenden: Belgier sollten die Mitteilungen der Botschaften über die neuesten Entwicklungen verfolgen.

Internationale Reaktion

Belgien ist nicht der einzige Staat, der seine Reisehinweise aktualisiert hat. Nach Angaben von Politico haben sowohl Großbritannien als auch Kanada ihre Reisehinweise für Ungarn überarbeitet und warnen, dass Teilnehmern des Pride-Marsches nach dem neuen Gesetz Geldstrafen oder strafrechtliche Verfolgung drohen könnten. Der Einsatz der Gesichtserkennung durch die ungarischen Behörden hat bei internationalen Beobachtern ebenfalls Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre und der Menschenrechte hervorgerufen.

Im Frühjahr dieses Jahres hat eine Koalition von mindestens 16 EU-Ländern, darunter die Niederlande, Deutschland, Finnland, Dänemark, Frankreich, Schweden und Österreich, eine gemeinsame Erklärung abgegeben, in der sie das ungarische Verbot des Pride-Marsches verurteilt und die Europäische Kommission zum Handeln auffordert.

Wie geht es mit der Budapest Pride weiter?

Trotz des Verbots haben die Organisatoren und Unterstützer der Budapest Pride geschworen, ihren Kampf für LGBTQ+ Rechte und Sichtbarkeit in Ungarn fortzusetzen. Die Veranstaltung, die in den vergangenen Jahren Tausende angezogen hat, steht nun im Mittelpunkt einer Debatte über bürgerliche Freiheiten, Minderheitenrechte und die Rechtsstaatlichkeit im Land.

Für diejenigen, die planen, an der Budapest Pride teilzunehmen oder sie zu unterstützen, mahnen die Außenministerien zur Vorsicht, zur Kenntnis der lokalen Gesetze und zur strikten Einhaltung der Sicherheitsempfehlungen. Reisende werden gebeten, die neuesten Informationen ihrer Botschaft zu prüfen und Vorsicht walten zu lassen, wenn sie an diesem Wochenende an öffentlichen Veranstaltungen in Ungarn teilnehmen.

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