Coronavirus – Chefarzt: Stabile Infektionen dank rechtzeitiger Reaktion
Ungarn habe eine Explosion neuartiger Coronavirus-Infektionen weitgehend dank der wirksamen und rechtzeitigen Reaktionsmaßnahmen vermieden, sagte der Chefarzt am Samstag.
Ungarns Präventionsmaßnahmen gegen das Virus hätten sich auch im internationalen Vergleich als wirksam erwiesen, sagte Cecília Müller auf einer Online-Pressekonferenz nach einer Sitzung des operativen Vorstands, der die Reaktion auf die Epidemie koordiniert.
Gleichzeitig fügte sie hinzu, dass das Land „am Rande einer Masseninfektion“ stehe.
Müller wies darauf hin, dass heute vor einem Monat die ersten beiden bestätigten Covid-19-Fälle im Land registriert wurden, wobei zwei iranische Universitätsstudenten positiv auf das Virus getestet wurden.
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Ungarn habe bisher 678 bestätigte Fälle gemeldet, sagte sie. In den letzten 24 Stunden gab es sechs neue Todesfälle, allesamt Patienten mit chronischen Krankheiten. Fünf von ihnen seien etwa 80 Jahre alt und einer 54 Jahre alt, fügte Müller hinzu.
In Bezug auf neue Reaktionsmaßnahmen sagte sie, dass soziale Einrichtungen wie Pflegeheime vollständig abgeriegelt wurden.
Der Chefarzt forderte die Öffentlichkeit auf, sich trotz der wärmeren Witterung weiterhin an die Ausgangssperren zu halten.
Auf Anfrage sagte Müller, das Regierungsamt habe eine Untersuchung im Fall eines Pflegeheims angeordnet, in dem fünf Personen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert seien. Die Bewohner des Heims wurden in ihren Zimmern unter Quarantäne gestellt und das Gebäude wurde desinfiziert. Bewohner, die Symptome von Covid-19 zeigten, seien ins Krankenhaus eingeliefert worden und die Behörden hätten 200 Proben entnommen, um das Virus im Haus einzudämmen, fügte sie hinzu.
Auf eine weitere Frage antwortete sie, dass die Testkapazitäten ausgebaut und neues Gesundheitspersonal ausgebildet werden, um sicherzustellen, dass das Gesundheitssystem Masseninfektionen bewältigen kann. Müller warnte jedoch, dass nicht alle Arten von Coronavirus-Tests garantiert zuverlässig seien.
Tibor Lakatos, Leiter der vom Vorstand eingerichteten Notrufzentrale, teilte auf derselben Pressekonferenz mit, dass am Samstag sieben Flugzeuge für die Lieferung von Schutzausrüstung nach Ungarn vorgesehen seien.
Ständig werde Schutzausrüstung entladen und an Lagereinrichtungen geliefert, sagte Tibor Lakatos auf einer Online-Pressekonferenz nach einer Vorstandssitzung und fügte hinzu, dass auch ein militärisches Frachtflugzeug vom Typ AN-124 mit zusätzlicher Ausrüstung aus China eintreffen würde.
Der operative Vorstand habe am Freitag Schutzausrüstung an rund 50 Krankenhäuser und die Polizei geliefert, sagte Lakatos und fügte hinzu, dass weitere Lieferungen unterwegs seien.
Bisher hätten die Behörden in über 12,000 Fällen häusliche Quarantäne angeordnet, sagte er.
Insgesamt wurden 224 Personen wegen Verstößen gegen die Ausgangssperre mit einer Geldstrafe belegt und 1,849 Personen wurden verwarnt. Die Behörden hätten gegen 317 Personen Ordnungswidrigkeitenanzeige erstattet, sagte er.
Quelle: MTI
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