Könnte das Gastgewerbe in Ungarn aufgrund explodierender Gemeinkosten verschwinden?
Die Stromrechnungen für August sind eingetroffen. Die gestiegenen Kosten sind ein großes Problem, nicht nur für Anwohner sondern auch für Gastronomen.
Der erste Schock
Wir haben auch früher geschrieben über eine Pizzeria in Szeged, die für einen Monat 5,700 Euro für Benzin bezahlen musste. Die Besitzer und Manager von Restaurants, Cafés, Pizzerien und Kneipen haben ähnliche Probleme. Die steigenden Energiepreise treffen das Gastgewerbe hart.
Eine Kneipe in Budapest hat ähnliche Erfahrungen gemacht wie die Pizzeria in Szeged. Früher erhielt sie monatlich eine Gasrechnung von 300,000 HUF (754 EUR), jetzt muss sie 2.3 Millionen HUF (5780 EUR) bezahlen. Eine andere Einheit musste für Strom 900,000 HUF (2260 Euro) zahlen statt zuvor 180,000 HUF (452 Euro).
Das Phänomen ist vielerorts zu beobachten. Anders als bei Wohngeldkonten ist die Änderung jedoch nicht datumsabhängig. Wichtig ist das Datum, an dem der Gas- und Stromvertrag, der in der Regel für 1-2 Jahre abgeschlossen wird, ausläuft. Generell sind die Energiekosten um 300 Prozent gestiegen.
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In vielen Fällen erhalten Gastronomiebetriebe gar kein Angebot. Ein Restaurantbesitzer in Pécs kontaktierte 19 Gasgroßhändler. 9 antworteten nicht und 9 verneinten. Dies brachte Gastronomen in eine unmögliche Situation, 444.hu berichtet.
Nimmt der Gastronom das Angebot der Firmen nicht an, stellen sie einfach das Gas ab. Laut einem Gastronomen ist der Energiemarkt kein echter Markt mehr. Restaurants sind den Energiepreisen ausgeliefert.
Gibt es eine Lösung oder werden viele Restaurants schließen?
Die Gastronomie ist sich einig, dass da fast nichts zu machen ist. Ein so plötzlicher Kostensprung von 300 Prozent ist unbezahlbar. Nicht nur die Energiepreise steigen, sondern auch die Lebensmittelpreise. Die Erhöhung kann jedoch bis zu einem gewissen Grad an die Verbraucher weitergegeben werden. Sobald ein Produkt oder eine Dienstleistung jedoch eine bestimmte Grenze erreicht, wird es niemand mehr kaufen.
Die Lösung könnte darin bestehen, mit den Öffnungszeiten zu spielen. Ein Kneipenbesitzer erzählte mir, dass er eine Zeitschaltuhr an den Kühlschrank stellt und solange der Laden geschlossen ist, schalten sich die Kühlschränke aus.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das Layout der Catering-Einheiten zu ändern. Dies bedeutet, dass der Gast länger warten muss. Restaurants haben jedoch weniger Spielraum für dieses Manöver, da sie die Kühlschränke nicht über Nacht ausschalten können.
Der letzte Ausweg ist die Schließung. Nicht dauerhaft, sondern nur für die Heizperiode. Aber sie riskieren, ihre Mitarbeiter und ihre Kundschaft zu verlieren. Die durch die Pandemie verursachte Unsicherheit führt bereits jetzt zu Personalengpässen.
László Kovács, Präsident des ungarischen Gastgewerbeverbandes, glaubt, dass mehr Orte aufgrund steigender Energiepreise schließen werden als die Coronavirus-Epidemie. Damals wurden 3,400 Plätze für den Betrieb beschlagnahmt. Der G7-Artikel weist darauf hin dass ein Restaurant nach dem anderen bereits seine Schließung ankündigt.
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Quelle: 444.hu, G7.hu
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