Am Samstag wurde in der Ungarischen Nationalgalerie eine Kammerausstellung mit Zeichnungen dreier ungarischer Künstler über das Pariser Nachtleben der 1920er Jahre eröffnet, die die Euphorie nach dem Ersten Weltkrieg reflektieren.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht Dancing (1925), ein Album mit zwölf Lithographien des Malers, Grafikers, Illustrators und Bühnenbildners Marcell Vertes, der nach dem Zusammenbruch der Sowjetrepublik 1920 von Budapest nach Wien und später nach Paris zog Dort besuchte er Nachtclubs und Bars, wo er Skizzen von auf dem Boden tanzenden Gästen, Jazzmusikern und sogar Menschen anfertigte, die im Morgengrauen darauf warteten, nach Hause zu gehen. Berühmt wurde er durch die Nachahmung des Stils von Toulouse-Lautrec und war 1952 „Handdouble“ für Lautrec im Film Moulin Rouge. Vertes' Arbeit an dem Film brachte ihm laut Ausstellungsheft zwei Oscars ein, für den besten Kostümbildner und das beste Szenenbild.
János Vaszary, der zweite Künstler, kehrte 1925 im Alter von etwa sechzig Jahren auf der Suche nach neuen künstlerischen Erfahrungen nach Paris zurück.
Dort fertigte er Skizzen über Shows im Moulin Rouge, der Folie Bergere, La Cigale und dem Casino de Paris an, die er später für seine Ölgemälde verwendete.
Der dritte Künstler, Miklós Vadász, ließ sich in den frühen 1920er Jahren in der französischen Hauptstadt nieder, wo er seinen Lebensunterhalt damit verdiente, Porträts zu malen, während er in seiner Freizeit Skizzen über das Nachtleben der Stadt anfertigte.
Die Ausstellung zeigt auch Ausschnitte aus Archiv-Wochenschauen und das Mikiphone, den Taschenphonographen, den István Vadász für seinen Bruder entworfen hat.
Das Mikiphone lieferte eine hervorragende Klangqualität und gilt als Vorgänger des Walkman und des Discman.
Die Ausstellung läuft bis zum 28. August.
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Quelle: MTI
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