Wird Ungarn in Zukunft Schienenfahrzeuge produzieren?
Der Staat hat wohl seinen 10 Jahre lang gehegten Traum von der Wiederbelebung der ungarischen Schienenfahrzeugproduktion aufgegeben. Das lässt sich zumindest aus dem Facebook-Post von Dávid Vitézy ableiten. Er kündigte eine internationale Ausschreibung für den größten Fahrzeugkauf der vergangenen Jahre an.
IC+-Projekt
2010 gab die Regierung bekannt, dass ihr Ziel die „Wiederaufnahme der traditionellen ungarischen Schienenfahrzeugproduktion“ und die Entwicklung moderner Schienenfahrzeuge (Eisenbahnwagen, U-Bahnen usw.) sei. Sie erhielten für das Projekt EU-Mittel in Höhe von 462 Millionen HUF (1,15 Millionen EUR) und entwickelten bis 2013 Prototypen. Die Höchstgeschwindigkeit dieser Züge betrug 200 km/h. Während das Projekt wuchs und auch andere Fahrzeugtypen produzierte, erhielten die IC+ Reisebusse 2016 die volle Genehmigung.
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Sie gaben bekannt, dass die ungarische Regierung 30 Milliarden HUF (74.36 Millionen Euro) für die Produktion von 100 IC+-Reisebussen für den Zeitraum zwischen 2016 und 2019 bereitstellt. Grund für die Beschwerden war der Preis, denn für die gleiche Menge verkaufte Siemens bis dahin bereits bessere Fahrzeuge . Der Witz an der Geschichte ist, dass die teuersten Teile der ungarischen Produkte bei Siemens bestellt wurden.
Aufgrund des Arbeitskräftemangels ging die Produktion zurück und das IC+-Projekt wurde eingestellt. Dies führte in den letzten Jahren bei MÁV-Start – der Tochtergesellschaft der MÁV Zrt. – zu einem enormen Mangel an Autos. (Ungarische Staatsbahn), die bis heute Personenbeförderungsaufgaben wahrnimmt.
Eisenbahnfahrzeuge importieren
In den folgenden Jahren würde Ungarn 380 Hochgeschwindigkeits-Intercity-Triebwagen (230 km/h) und 50 Steuerwagen sowie aufgrund einer früheren Ausschreibung 50 Elektrolokomotiven vom Typ Siemens Vectron erwerben. Für letztere wird die Regierung 70 Milliarden HUF (174.35 Millionen EUR) ausgeben, aber falls die Währung weiterhin schwach bleibt, können sie sich möglicherweise nicht alle 50 Fahrzeuge leisten.
Der Kauf aller geplanten Züge würde das Budget für Ungarn bei weitem überschreiten, also hat die Regierung eine neue Lösung gefunden. Die Bahn würde beim Fahrzeughersteller nicht die Waggons bestellen, sondern nur Servicepakete. Kurzfristig sei das deutlich günstiger als der Kauf der Autos von MÁV-Start, langfristig aber furchtbar teuer, schreibt er HVG. Vor allem, wenn sich der Forint weiter verschlechtern wird.
Die neuen Züge werden voraussichtlich Ende 2024 oder eher erst 2025 in Betrieb gehen.
Quelle: HVG
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