Minister: Situation der nationalen Minderheiten in Ungarn nicht durch schwierige Bindungen zum Mutterland beeinträchtigt
Die Situation der nationalen Minderheiten in Ungarn könne durch eine möglicherweise schwierige Beziehung zwischen Ungarn und dem jeweiligen Mutterland nicht negativ beeinflusst werden, sagte der für die Politik für nationale Minderheiten zuständige stellvertretende Ministerpräsident am Montag.
Das ungarische Grundgesetz erklärt, dass die 13 indigenen nationalen Minderheitengruppen im Land Teil des ungarischen Staates sind und über Selbstverwaltungen verfügen. Zsolt Semjén sagte bei seiner jährlichen Anhörung vor dem Parlamentsausschuss für nationale Minderheitengemeinschaften.
Die Regierung strebe eine möglichst enge Verbindung mit den Heimatländern der ethnischen Gemeinschaften Ungarns an, sagte Semjén und fügte hinzu, selbst wenn es Meinungsverschiedenheiten gäbe, könne dies keinerlei negative Folgen für die Minderheitengruppen haben.
Semjén hob das Beispiel der aktuellen Streitigkeiten zwischen Ungarn und der Ukraine hervor und sagte, dass dadurch die ukrainische Gemeinschaft in Ungarn in keiner Weise benachteiligt werden könne.
Wenn die Beziehungen zum jeweiligen Mutterland gut und fruchtbar seien – wie im Fall Serbiens – könne dies auch der jeweiligen ethnischen Gemeinschaft zugute kommen, sagte er.
Unterdessen sagte Semjén, die staatliche Unterstützung für ethnische Minderheiten sei um das Sechsfache gestiegen, während die Zahl der nationalen Minderheiteninstitutionen um das Achtfache gestiegen sei. Während es im Jahr 2010 in Ungarn nur 12 Nationalminderheitsschulen gab, seien es heute 106, die von 20,000 Schülern besucht würden, sagte er.
Die Regierung hat in diesem Jahr Angebote im Gesamtwert von 1.3 Milliarden Forint ausgeschrieben (3.4 Mio. EUR) zur Finanzierung nationaler Minderheiten und rund 1,000 Projekte im Gesamtwert von 2 Milliarden HUF (5.3 Mio. EUR) seien in der letzten Zeit durchgeführt worden, sagte er.
Als wichtige Investitionsprojekte verwies er auf die Renovierung der slowakischen evangelischen Kirche und des slowakischen Evangelischen Zentrums, die Unterstützung beim Bau des bulgarischen Bildungs- und Kulturzentrums und den Bau einer deutschen Grundschule in Biatorbágy am Stadtrand von Budapest.
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