So sieht die ungarisch-ukrainische Grenze jetzt aus – ein Erfahrungsbericht
Am Grenzübergang Záhony passieren 10-15 Autos pro Stunde die ukrainische Grenze nach Ungarn. Auf der ukrainischen Seite betragen die Wartezeiten durchschnittlich 8-10 Stunden, aber das liegt nicht an den ungarischen Grenzpatrouillen, sie akzeptieren Autos sogar auf 4 parallelen Fahrspuren. Auf der ukrainischen Seite stehen die Automobile wegen der ukrainischen Kontrolleure immer noch in der Schlange. Aufgrund des Militärgesetzes dürfen Männer zwischen 18 und 60 Jahren nicht ausreisen, wohl aber Bürger mit doppelter Staatsangehörigkeit (z. B. inkl. Ungarn) sowie Bürger aus Drittstaaten. Es ist die Kontrolle über diese, die ihren Austritt verlangsamt.
Auf ungarischer Seite sind 90 % der Ankommenden Frauen und Kinder. Am Bahnhof von Záhony ist die Situation manchmal kritischer, aber hauptsächlich im Gleichgewicht zu halten. Regelmäßig ankommende Züge können Sie zum Nyugati (West) Bahnhof in Budapest bringen. Für ukrainische Staatsbürger ist diese Fahrt kostenlos. Aufgrund der Kontrollen auf ukrainischer Seite haben diese Züge in der Regel 1-2 Stunden Verspätung.
Die Herausforderung liegt bei den Nachzüglern über Csap, die um Mitternacht ankommen, wenn es keine Verbindung mehr nach Budapest gibt. In den vergangenen Tagen waren das 200-300 Personen. Sie müssen also bis zum nächsten Anschlusszug nach Budapest versorgt werden. Dies wird teilweise im örtlichen Bildungs-/Kulturzentrum erledigt. Mehrere Wohltätigkeitsorganisationen sind in den Bahnhof eingezogen und bieten Wasser, Lebensmittel, Hygieneartikel an.
70-80 ukrainische Roma-Mütter und -Kinder sitzen auf dem Bahnhof fest, die teils nicht weiterreisen können, teils nicht wollen, ihr Schicksal ist noch nicht geklärt, aber die lokalen Roma-Selbstverwaltungsorganisationen (in Záhony) schon am Standort. Nach Polizeiangaben kehren einige aus dieser Gruppe bereits in die Ukraine zurück.
Die Situation in Beregsurány und Tiszabecs unterscheidet sich insofern von der in Záhony, dass hier auch zu Fuß überquert werden muss. Die ungarische Grenzpolizei steht dezent daneben, die Einreise erfolgt mit beachtlicher Geschwindigkeit und minimaler Bürokratie. Dies gilt auch für anreisende Haustiere. Unter ankommenden Passanten sahen wir schon Menschen mit Katzen ankommen.
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Gleich neben dem Grenzübergang wird mit dem Aufbau einer humanitären Hilfsbasis begonnen. Hier stehen nicht nur Wasser und Essen, sondern auch Wärme- und Baby-Mütter-Zelte zur Verfügung, was bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, besonders nach Einbruch der Dunkelheit, notwendig ist.
Hier möchten wir auf etwas aufmerksam machen, was viele nicht verstehen:
Mütter sitzen mit ihren Kindern am Straßenrand, die aber nicht um Mitfahrt oder Hilfe bitten.
Die Menschen, die an der ukrainisch-ungarischen Grenze ankommen, sollen ca. 90% „organisierte Flüchtlinge“, das heißt, sie treffen sich an der Grenze mit Freunden & Verwandten aus Westeuropa. Das kann Stunden oder sogar Tage dauern, bis diese eingetroffen sind. Und entlang der Straße warten westliche Autos mit verschiedenen Nummernschildern auf diejenigen, die sie abholen wollten.
Derzeit erscheinen jeden Tag Tausende von Flüchtlingen an den ungarisch-ukrainischen Grenzübergängen, und diese Zahl wird nicht zunehmen, bis die Verwaltungsarbeit der ukrainischen Streitkräfte ihre Ausreise verlangsamt.
Der Westbahnhof in Budapest („Nyugati“) ist auch zu einem Aufnahmeort für Flüchtlinge geworden, wo die oben erwähnten Menschen aus Záhony ankommen. Die Ankunft der Züge ist wegen der Verspätungen schwer kalkulierbar. Viele kommen auf der Durchreise an, das heißt, bei der nächsten Gelegenheit reisen sie weiter nach Westeuropa. Auch hier ist die Stimmung gelassen, es gibt karitative Hilfe vor Ort. Damit verbunden hat auch die Verfügbarkeit von 1-1 Übernachtungen/Unterkünften rund um den Bahnhof an Wert gewonnen.
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Quelle: Pressemitteilung
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