Taxifahrer blockieren heute Budapest aus Protest gegen städtische Vorschriften

Am Mittwoch, den 24. September, wird es in ganz Budapest zu erheblichen Verkehrsbehinderungen kommen, da die Taxifahrer einen Protestmarsch veranstalten. Ihre Demonstration fällt mit der Debatte der Budapester Stadtverordnetenversammlung über eine Änderung der Taxiverordnung zusammen, die nach Ansicht der Fahrer ihre wichtigsten Forderungen ignoriert.

Die wichtigsten Forderungen der Taxifahrer

Nach Angaben der Taxi Driver’s Advocacy Organisation (TÉSZ) hat sich die Stadt geweigert, auf die beiden wichtigsten Punkte einzugehen: die Begrenzung der Anzahl der Taxilizenzen und die Erhöhung der Fahrpreise.

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Teilnehmer einer Taxidemonstration, die gegen die geplanten Änderungen der Taxivorschriften in Budapest protestieren, versammeln sich am 24. September 2025 auf dem Heldenplatz. Foto: MTI/Bodnár Boglárka

Ádám Kiss, Präsident der TÉSZ, sagte gegenüber InfoRádió: “Wir haben es satt, dass unsere Forderungen ignoriert werden – eine Obergrenze für die Anzahl der Taxis und eine Anpassung der Fahrpreise. Das sind im Moment die beiden wichtigsten Themen für die Fahrer, aber die Stadt hält alles andere für wichtiger.”

Die Gruppe schlägt vor, die Zahl der Taxis in Budapest auf 6.000 bis 6.500 zu begrenzen. Sie argumentiert, dass dies die durchschnittliche Nachfrage decken würde, ohne ein Überangebot zu schaffen, das den Lebensunterhalt der Fahrer untergräbt.

Die Fahrpreise sind seit 2021 unverändert geblieben, trotz steigender Inflation und steigender Unterhaltskosten. Die Organisation fordert eine Erhöhung um mindestens 20-30%, sogar in zwei Stufen, mit jährlichen Überprüfungen auf der Grundlage der Inflation. Die derzeitigen Tarife – 1.100 HUF (2,8 EUR) Grundgebühr, 440 HUF pro Kilometer und 110 HUF pro Minute – würden auf 1.500 HUF (3,8 EUR), 560 HUF bzw. 150 HUF steigen.

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Foto: MTI/Illyés Tibor

Was schlägt die Stadt vor?

Die Stadtverwaltung argumentiert, dass es in Budapest zu viele Taxis gibt, was sowohl zu Qualitäts- als auch zu Existenzproblemen führt. Sie drängt auf eine strengere Regulierung, um den Markt zu bereinigen und die Sicherheit der Fahrgäste zu verbessern. Die vorgeschlagenen Änderungen umfassen:

  • die obligatorische Anzeige des Namens des Fahrers,
  • strengere Regeln für Kartenzahlungen,
  • Verbesserungen bei den Apps für die Fahrgäste,
  • die Gewährung von Zugang zu Fahrdaten für die Budapester Verkehrszentrale (BKK),
  • ein detaillierteres Register der Taxifahrer und Fahrzeuge,
  • die obligatorische “Vergilbung” von Fahrzeugen, sobald sie den Sektor verlassen,
  • strengere Fahrzeuginspektionen und Anforderungen an die Fahrer,
  • und die Erlaubnis für Audio- und Videoaufnahmen in Taxis.

Laut Ambrus Kiss, dem Generaldirektor des Büros des Bürgermeisters, werden diese Maßnahmen die Branche transparenter und besser reguliert machen, was letztlich den Fahrgästen zugute kommt.

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Foto: MTI/Bodnár Boglárka

Wachsende Spannungen zwischen Budapest und Taxifahrern

Die Taxiverbände sind jedoch der Meinung, dass ihre wichtigsten beruflichen Vorschläge nicht berücksichtigt wurden. Zoltán Metál, Präsident der Nationalen Taxivereinigung, bezeichnete das Paket als “viel Lärm um nichts” und fügte hinzu, dass mehrere neue Verpflichtungen – wie obligatorische Kameras und das Entfernen von Gelbfärbung – die Fahrer ungerechtfertigt finanziell belasten.

Größere Verkehrsbehinderungen erwartet

Bei dem heutigen Protest werden die Taxifahrer zwischen dem Rathaus und dem Heldenplatz marschieren. Die Organisatoren erwarten eine weitaus höhere Beteiligung als bei der Demonstration im Januar, an der etwa 500-800 Menschen teilnahmen. In der Budapester Innenstadt wird daher mit erheblichen Verkehrsbehinderungen gerechnet, insbesondere entlang der Protestrouten.

Die Fahrer hoffen, dass der Protest die Stadt dazu zwingen wird, ihre Forderungen ernst zu nehmen und die Verordnung entsprechend zu überarbeiten. Die abschließende Debatte über den Vorschlag ist für heute Nachmittag in der Stadtverordnetenversammlung geplant.

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